Lipödem verstehen: Symptome, Stadien und Behandlungs­möglichkeiten

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Frau mit Lipödem hält schmerzende Oberschenkel zur Veranschaulichung der typischen Symptome wie Schwellungen und Druckempfindlichkeit bei Lipödem
Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die vor allem Frauen betrifft. Typische Symptome sind Schmerzen, Druckempfindlichkeit und symmetrische Fettansammlungen an Beinen und Armen. Der Artikel erklärt Ursachen, Stadien, Diagnosemethoden und zeigt Behandlungsmöglichkeiten wie Lymphdrainage, Kompressionstherapie und Selbstmanagement zur Verbesserung der Lebensqualität auf.
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Was ist ein Lipödem

Lipödem ist eine chronische, bislang unheilbare Erkrankung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Gekennzeichnet ist sie durch eine symmetrische Vermehrung des Unterhautfettgewebes, insbesondere an den Beinen, Hüften und manchmal auch an den Armen.

Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber hormonelle Veränderungen und genetische Veranlagungen gelten als sichere Einflussfaktoren. Besonders häufig tritt die Erkrankung in Phasen hormoneller Umstellungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause auf.

Wichtig ist die Unterscheidung zum Lymphödem. Während das Lipödem symmetrisch auftritt und hormonell bedingt ist, handelt es sich beim Lymphödem um eine Störung des Lymphsystems, die oft einseitig verläuft.

Symptome des Lipödems

Frauen, die unter Lipödem leiden, erleben oft folgende Beschwerden:

Zusätzlich berichten viele Betroffene über Kraftlosigkeit, Kältegefühl in den Extremitäten, Hautreizungen oder verstärkte Reaktionen auf kleine Verletzungen. Die Symptome können individuell stark variieren.

Stadien des Lipödems

Die Erkrankung wird in drei Stadien eingeteilt:

Stadium 1

Die Hautoberfläche bleibt glatt, das Unterhautfettgewebe wirkt verdickt und gleichmäßig. Die Symptome sind noch relativ unauffällig, aber bereits spürbar.

Stadium 2

Die Haut erscheint wellig, und es bilden sich knotenartige Strukturen im Unterhautfettgewebe. Beschwerden nehmen zu, und die Diagnose wird klarer.

Stadium 3

Deutliche Umfangsvermehrung und überhängende Gewebeanteile, vor allem im Oberschenkelbereich. Die Lebensqualität kann erheblich beeinträchtigt sein.

Wichtig: Schmerzen sind kein verlässlicher Indikator für das Stadium, da sie unabhängig vom Fortschritt der Erkrankung auftreten können.

Diagnostik des Lipödems

Die Diagnose wird durch spezialisierte Fachärzte gestellt. Häufig wird das Lipödem mit Adipositas oder Lymphödem verwechselt. Daher ist eine präzise Diagnostik entscheidend. Zu den wichtigsten Methoden gehören:

Besteht zusätzlich der Verdacht auf ein Lymphödem, können bildgebende Verfahren wie die Funktionslymphszintigrafie eingesetzt werden. Empfehlenswert sind halbjährliche oder jährliche Verlaufskontrollen beim Spezialisten.

Behandlungsmöglichkeiten des Lipödems

Ziel der Behandlung ist die Linderung der Beschwerden und die Verbesserung der Lebensqualität. Hier stehen vor allem konservative Methoden im Vordergrund.

1. Manuelle Lymphdrainage

Diese Therapie fördert den Lymphfluss, lindert Schmerzen und wird von ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt.

2. Hautpflege

Die tägliche Pflege mit pH-neutralen Lotionen und sanften Peelings schützt die empfindliche Haut und beugt Reizungen vor.

3. Kompressionstherapie

Das Tragen von Flachstrick-Kompressionsstrümpfen hilft, Schwellungen zu reduzieren und Symptome zu lindern.

4. Bewegungstherapie in Kompression

Bewegung ist wichtig, idealerweise in Kompressionskleidung. Empfohlene Aktivitäten sind Schwimmen, Nordic Walking, Yoga oder Radfahren.

In fortgeschrittenen Fällen kann eine Liposuktion in Betracht gezogen werden. Dabei wird überschüssiges Fettgewebe operativ entfernt. Diese Entscheidung sollte immer in enger Absprache mit einem erfahrenen Spezialisten getroffen werden.

Selbstmanagement und Alltagstipps

Betroffene können mit gezielten Maßnahmen ihre Lebensqualität spürbar verbessern.

Diese Maßnahmen helfen, die Symptome zu kontrollieren und den Alltag trotz der Erkrankung positiv zu gestalten.

Fazit: Frühzeitige Diagnose und richtige Therapie sind entscheidend

Lipödem ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser lassen sich Beschwerden lindern und Fortschreiten vermeiden.

Auch wenn noch nicht alle Ursachen vollständig erforscht sind, wächst das Wissen über Lipödem kontinuierlich. Für Betroffene ist es wichtig, sich aktiv zu informieren und Hilfe bei spezialisierten Fachärzten zu suchen.

Mit der richtigen Therapie, einem aktiven Lebensstil und professioneller Begleitung ist es möglich, trotz Lipödem ein erfülltes und aktives Leben zu führen.

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